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Sicherheit gegen Fließen gem. TRESCA (Schubspannungs­hypothese)

Diese Übung zeigt, wie die Sicherheit gegen Fließen gem. Schubspannungshypothese nach TRESCA berechnet wird. Es wird die Vergleichsspannung aus den Hauptnormalspannungen berechnet und anschließend mit der Grenzspannung des Materials verglichen.

Aufgabe

Gegeben ist ein Belastungsfall mit dem Spannungstensor

S=[1601200120800000]MPa

Die Fließgrenze für den Werkstoff beträgt σF = 650 MPa. Ist nach TRESCA eine 2-fache Sicherheit gegen Fließen gegeben?

Lösung

Die Fließbedingung nach TRESCA (Schubspannungshypothese) lautet

|τmax|!=σ02

mit

12Max[|σ1σ2|,|σ2σ3|,|σ1σ3|]=σ02

Da es sich um einen ebenen Spannungszustand handelt, sind nur σ1 und σ2 zu berücksichtigen.

Die Einheiten der Spannungen werden in den folgenden Gleichungen nicht notiert, um die Lesbarkeit zu verbessern. Der Winkel der Hauptspannungen beträgt

ϕ0=arctan(2τxyσxσy)2

ϕ0=arctan(212016080)2

ϕ0=22.5°

Die Hauptspannungen sind

σ1=σx+σy2+σxσy2cos2ϕ0+τxysin2ϕ0

σ1=160+802+160802cos(45°)+120sin(45°)

σ1=210MPa

σ2=σx+σy2σxσy2cos2ϕ0τxysin2ϕ0

σ2=160+802160802cos(45°)120sin(45°)

σ2=130MPa

Damit ergibt sich als maßgebliche Spannung

σ0=|210130|MPa=340MPa

Die Sicherheit gegen Fließen SF ist

SF=σFσ0=650MPa340MPa=1.91

Damit ist gezeigt, dass keine 2-fache Sicherheit gegen Fließen gem. Schubspannungshypothese nach TRESCA vorliegt.